Am Samstag, den 19.03.16 fand der 12. Urban Libertines Salon by The Lovers im Radialsystem V in Berlin statt. Die Veranstalterin Yasmine Orth und ihre Co-Kuratorin Annette Söhnlein verstehen das Event als eine „besondere Salon-Reihe, bei der für Yogis und Yogalehrer eine Raum der Erfahrung und des Miteinanders geschaffen wird“. Der Salon findet immer zur Jahreszeitenwende statt, um sich auf die Zyklen der Natur und ihre jeweilige Energie einzustimmen – und sie zu feiern! Wir sind gleichermaßen gespannt und freudig aufgeregt – und die Location ist der Hammer… aber seht selbst.
Dana, erzähl uns von deinem Tag. Was hat dich beschäftigt?
Ich musste einiges erledigen vor dem Event und unterrichte direkt im Anschluss. Da hab ich mir vorher auch schon was zurechtgelegt. Meistens mache ich mir Notizen zum Schwerpunkt der Klasse und welche Sequenzen ich dafür gut geeignet finde.
Uli, erzähl uns von deinem Tag. Was hat dich beschäftigt?
Es ist Samstag. Ich habe ausgeschlafen und vegan gebacken. Ansonsten freue ich mich auf den Salon und aufs Frühlingserwachen. Es kann ja wohl jetzt nicht mehr lange dauern.
Wo habt ihr heute Yoga gemacht?
Wir wurden zum 12. Event von „Urban Libertines by The Lovers“ eingeladen. Ein Yoga- und Meditationsworkshop von Yasmine Orth, die mit THE LOVERS (eine Agentur und ein gleichnamiger Verein) dieses und andere Events für vor allem Frauen veranstalten. Im 3-stündigen Programm geben 4 verschiedene Yoga-Lehrer ca 30 Minuten lang eine angeleitete Klasse zu einem Element. Das Thema war „Frühlingswende“ und die Elemente Wasser, Feuer, Erde und Äther. Musikbegleitung in Form von Kirtan gab es von Siri Svegler. Der Raum war das Tanzstudio von Sasha Waltz mit Blick auf die Spree.
Dana
Im Radialsystem. Hier war ich bisher immer nur, um die Tänzerinnen und Tänzer aus der Truppe von Sasha Waltz zu bewundern. Letztes Mal im Februar bei Continu. Die Veranstaltung findet nun in deren Probenräumen statt. Mit Blick über die Spree und wunderbarer Frühlingssonne. Ehrfurcht.
Uli
Beschreibe die Stunde.
Ich wusste nicht was auf mich zukommt – das liebe ich ja. Den Anfang machte Shirin Ourmutchi mit dem Element Wasser. Ich habe schon viel tolles von ihren Klassen gehört und wusste dass sie eine Mischung aus Vinyasa und Kundalini unterrichtet mit dem Titel „Soul Flow Yoga“. Was das in der Praxis heißt: zu den von Siri Svegler angeleiteten gesungenen Mantren mit dem Becken wippen dann einige Sonnengrüße und zum Abschluss tanzend durch den Raum fegen. Mehr davon bitte!
Weiter ging es mit Elena Lustig für das „Feuer“. Klar, dass es dabei um Core ging. Agni, das Feuer in der Körpermitte. Da ich da ja einiges gewöhnt bin, war das für mich nicht genug um warm zu werden. Aber sie musste sich auch am Durchschnitt orientieren. Ihre Anweisungen waren exakt und klar. Ich fand gut, dass sie uns in Ujayi atmen ließ. Irgendwie hatte ich die Idee, dass das bei Anusara nicht der Fall ist.
Das Element „Erde“ wurde von Annette Söhnlein begleitet. Wir gingen in Partnerübungen mit Vor- und Rückbeugen. Uli und ich haben zusammengearbeitet. Eigentlich ist das garnicht so schlau, weil ich da nicht aus meiner Comfort-Zone rausmuss… 😉
Für „Äther“ führte uns Ulrike Schablin durch Pranayama, Meditation und Savasana. Hier habe ich mich sehr zuhause gefühlt, denn Ulrike ist auch Jivamukti Yoga Lehrerin. Wir haben Nadi Shodana geübt, sind durch eine Mantra Meditation gegangen und uns im Savasana den Nacken massieren lassen. Siri hat dann auch nochmal wunderschön gesungen.
Ich musste leider im Savasana aufstehen (!!!) weil ich sonst zu spät zu meiner Klasse gekommen wäre. Das ist eigentlich eine rote Karte in Sachen Yoga-Etikette. Sorry.
Dana
Die „Stunde“ war mehr als eine normale Yogasession. Der Urban Libertines Salon ist eine Community-Veranstaltung, die von Yasmine Orth und ihrer Community THE LOVERS schon zum 12. Mal organisiert worden ist. Das Programm bestand aus Yogasessions von mehreren Lehrerinnen, die nahtlos ineinander über gingen. Eingerahmt wird es von einer Begrüßung und anschließendem Beisammensein mit veganem Essen und Tee. Eingestiegen sind wir mit einer Begrüßung und Kirtan: Siri Svegler ist wirklich eine tolle Sängerin und Gitarristin. Dann hat Shirin Ourmutchi mit einigen ans Kundalini-Yoga angelehnten, auf die Aktivierung des 2. Chakras (Kreativität und weibliche Energie!) ausgelegten Übungen die Shakti in uns erweckt. Bei Elena Lustig gab es einen Power-Yoga-angelehnten Flow und Annette Söhnlein hat uns mit mehren Partnerübungen im Sitzen (Vor- und Rückbeugen) geerdet. Dana war meine Partnerin und ich konnte mich sehr gut tief in die Rückbeuge sinken lassen. Ich vertraue ihr einfach. Und mein Mund wollte gar nicht aufhören zu grinsen, als es hieß: „Schaut euch tief in die Augen.“ Liebe. Beendet wurde der Workshop mit Atemübungen und Meditation von Ulrike Schablin und wieder Kirtansingen. Dana musste während der Endentspannung schon los, um zu unterrichten. Ich bin noch geblieben, habe einen Happen gegessen und ein wenig mit Leuten gesprochen. Sofia war auch da und hatte selbstgemachte Pralinen aus Cacao dabei. Nom.
Uli
Wie würdest du die Menschen beschreiben, die im Kurs waren?
Frauen und 3 Männer. Ich habe mich jung gefühlt und irgendwie zappelig. Mir fiel auf dass alle sehr „ordentlich“ angezogen waren. Vielleicht auch extra für den Anlass. Die meisten haben viel Yoga-Erfahrung gehabt würde ich sagen.
Dana
Es waren ca. 50 Leute. Die Matten waren in einem großen Kreis ausgelegt. Irgendwann während Shirins Teil haben wir alle wild im Raum getanzt. Da konnte man schon eine Diskrepanz zwischen eher zurückhaltenden und ausgelassenen Persönlichkeiten spüren. Aber die Energie hat trotz der Gruppengröße gestimmt.
Uli
Wie würdest du den Lehrer beschreiben?
Shirin Ourmutchi:
Wow. Diese Frau hat auf jedenfall schonmal ihre Shakti näher kennengelernt. Ne, mal ehrlich, was für eine Energie. Die Tribal-Klänge während ihrer Klasse haben mich ganz schwindelig gemacht und ihre Präsenz total eingenommen.
Elena Lustig:
Interessante Erscheinung. Man sieht und spürt, dass sie nicht vor intensiver Praxis zurückschreckt. Ich mochte ihr Lächeln sehr. Sie ist Anusara Inspired Lehrerin bei Yogatribe.
Annette Söhnlein:
Diese Stimme. Ich bin ganz verzaubert von ihrer tiefen, klaren Stimme. Das war für mich wirklich wie „Erde“ – hat ganz tief innen nachgeklungen. Ihre Anweisungen waren sehr klar und stimmig für mich. Ohne zuviel zu sagen, das mag ich nämlich nicht, wenn man keine Zeit bekommt einfach zu spüren.
Ulrike Schablin:
Ich liebe Ulrike. Wirklich. Sie ist so eine tolle Frau und Lehrerin. Bei ihr kommt alles von Herzen. Sie spricht unfassbar klar, präzise und liebevoll.. Das schätze ich auch in ihren Yoga-Klassen sehr.
Dana
Ich kenne Ulrike von Jivamukti, sonst hatte ich aber noch keine der Lehrerinnen erlebt. Ich mochte sie alle. Mein Highlight war Shirins Shakti-Session. So wild und trotzdem nicht übertrieben. Meine Kundalini war auf jeden Fall am Start. Shirin ist ein wahnsinniges Energiebündel.
Uli
Was gefiel dir, was nicht?
Ein wirklich toller Nachmittag! Ich fand es großartig, dass wenig drumherum gelabert wurde und gleich voll eingestiegen. Siri hat ganz zu Beginn alle verzaubert und aufgelockert – coole Frau.
Vom Gefühl her hätte ich nach Shirin etwas gebraucht, bei dem ich meinen Kopf komplett ausschalten kann. Laute Musik und weitertanzen oder viele freestyle Sonnengrüße. Das hätte natürlich nicht ins Programm gepasst. Die Zeit ist wahnsinnig schnell vergangen. Weil alle Lehrerinnen so interessant sind, hätte ich gerne mehr über die einzelnen erfahren. Warscheinlich wäre dafür bei der Suppe im Anschluss Zeit gewesen. Das Event ist wirklich eine tolle Gelegenheit neue Frauen kennenzulernen und tolle Yogalehrerinnen ohne dabei ein ganzes Wochenende „opfern“ zu müssen.
Dana
Zwischendurch waren mir einige der Ansagen nicht so klar. Ich merke dann: ich bin schon oft sehr in meiner Routine verankert und sollte besser zuhören. Mir gefielen die Partnerübungen und die Musik sehr. Es war schön, mit einer weiblichen Vorsängerin Kirtan zu singen.
Uli
Deine Asana des Tages?
Das Beckenwippen am Anfang fand ich ziemlich heiß.
Dana
Partnerübung: Eine in Baddha Konasana & Rückbeuge, die andere Paschimottanasana (auf dem Foto ist Dana nicht zu sehen, aber sie befindet sich hinterhalb meiner Oberschenkel in der Vorbeuge 🙂 .
Uli
Was hast du über Yoga gelernt?
Ich finde immer mehr Gemeinsamkeiten in den verschiedenen Richtungen. Am Ende haben sie alle den gleichen Lehrer: Yoga.
Dana
Wenn Leute zusammenkommen, um es gemeinsam zu üben und Community zu schaffen, sind verschiedene Styles und Schulen einfach echt egal.
Uli
Was hast du über Uli gelernt?
Wir praktizieren ja gar nicht mehr so häufig nebeneinander wie früher. Das fehlt mir sehr. In den Partner-Übungen merke ich immer, dass ihr Körper sich wie ein Teil meines Eigenen anfühlt für mich.
Was hast du über Dana gelernt?
Ich glaube sie kann ihre Gefühle besser verstecken als ich. Oder sie kann leichter ernst bleiben. Auf jeden Fall musste sie nicht so bescheuert grinsen wie ich in der Partnerübung.
Wir danken Yasmine und Annette von THE LOVERS für die Einladung. Wenn ihr beim nächsten Event zur Sommersonnenwende auch dabei sein wollt, tragt euch in ihren Newsletter ein!
Bilder: © Days of Yoga und © Anne Smith