Closeup: Yin Yoga mit Sacha Skott

sacha skott yin yoga

Wenn Sacha erzählt, bei welchen Schulen bzw. Lehrern sie schon Ausbildungen absolviert und Workshops gemacht hat – Spirit Yoga, Jivamukti Yoga, Sarah Powers, Noah Maze und Biff Mithoefer – schlackern mir noch-nicht-Yogalehrerin ganz schön die Ohren. Wann sie mit Yin Yoga angefangen hat, kann sie gar nicht mehr genau sagen. Sie hat diese ruhige, heilsame Yogapraxis “einfach ausprobiert” und es scheint ihr sofort in Fleisch und Blut übergegangen zu sein, denn inzwischen unterrichtet sie es auch und ist kurz davor, eine weitere Yin-Ausbildung zu absolvieren. Ich habe ihr ein paar Fragen zu Yin Yoga und darüber gestellt, wie wir als Yogis gesund durch den Winter kommen.

Was fasziniert dich so an Yin Yoga?
Es geht einfach ganz viel darum, ganzheitlich zu denken. Beim Yin Yoga dehnt man nicht nur tiefes Bindegewebe und hat eine sehr entspannende, meditative Praxis, es fließen auch Aspekte aus anderen Lehren ein, beispielsweise aus Psychologie, Buddhismus und chinesischer Medizin. Deshalb finde ich Yin Yoga so heilsam und sinnvoll. Dabei ist es ganz wichtig, dass man achtsam vorgeht und nicht volle Pulle gibt und gleich übers Ziel hinaus schießt.

Was ist der Unterschied zwischen Yin und Restorative Yoga?
Restorative und Yin Yoga haben natürlich viele Ähnlichkeiten. Für mich besteht der größte Unterschied darin, dass Restorative vor allem für Leute mit bestimmten Beschwerden gedacht ist, es ist sehr gezielt therapeutisch. Beim Yin Yoga spielen nicht nur (wie schon gesagt) andere Lehren mit hinein, sondern es ist einfach für alle da. Es geht hier darum, seine Grenzen in der Ruhe zu erspüren.

Sacha Skott Baddha konasana

Welche Effekte hat Yin-Praxis auf den Körper?
Beim Yin Yoga arbeitet man mit Energiekanälen, Meridianen – das ist ein Begriff aus der chinesischen Medizin. Auf Sanskrit würde man sie Nadis nennen. Diese Meridiane steuert man durch verschiedene Posen an, die man lange, drei bis fünf Minuten, hält. Bestimmte Posen stimulieren auf diese Weise bestimmte Organe, das Nervensystem und Körperteile. Durch die lange Zeit, die man sie hält, dringt die Dehnung tiefer vor und man dehnt nicht nur oberflächlich die Muskulatur. So können sich Bindegewebe, Gelenke und Wirbelsäule von zu viel sitzen und Co. erholen. Außerdem senkt meditatives Yin Yoga auch das Stresslevel (den Kortisolspiegel) und ist gut fürs Immunsystem.

Inwiefern wirkt sich das aufs Immunsystem aus?
Die Meridiane sind mit unseren Organen verbunden. Wir können durch ausgewählte Posen bestimmte Organe ansprechen. Und wenn wir “an die Nieren gehen” oder viele Twists machen und damit die Leber stimulieren (zwei Organe, die für Entgiftung zuständig sind), dann regen wir die Organfunktion an und lösen Reinigungsprozesse aus.

Ist Yin Yoga denn eine gute Ergänzung zu aktiveren Yogastilen?
Ja, auf jeden Fall. Das eine ohne das andere geht nicht. Man sollte auch nicht nur Yin Yoga üben, denn der Körper braucht auch eine aktivere Praxis, damit ein bisschen Sauerstoff an die Muskeln kommt und die Muskeln gestärkt werden.

Bonusfrage: Welche Tipps hast du noch für uns, um gesund durch den Winter zu kommen?
Ich bin da ganz klassisch unterwegs. Ich nehme Vitamin C und Zink und trinke Ingwertee in rauen Mengen. Und natürlich viel bewegen und meditieren!

Danke, Sacha!
Am 27.11.16 gibt Sacha in Berlin einen Workshop zum Thema “Yin Yoga fürs Immunsystem”. Wir können ihn hochgradig empfehlen!

Sacha Skott unterrichtet regelmäßig Vinyasa und Yin Yoga in Berlin (auf Deutsch und Englisch) und auch online bei Yogaia.

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