Im Mai 2019 findet die erste Berlin Yoga Conference statt. 2019? Wer plant denn so weit im voraus? Anastasia Shevchenko tut das – zum Glück für die Yoga verrückten Berliner. Denn auch wenn wir uns nur schwer auf etwas festlegen können, so ist doch eins ziemlich klar: wir werden auch 2019 noch die Matten ausrollen. Wahrscheinlich sogar noch mehr Menschen als heute bereits. Grund genug, die Gründerin und Initiatorin dieses großen Vorhabens um ein paar Antworten zu bitten. Anastasia ist Yoga Lehrerin, gebürtige Ukrainerin und wuchs in Kanada auf. Ihre Praxis begann mit zarten 15 Jahren, als sie die Diagnose Skoliosis bekam. Durch Yoga lernte sie ihren Körper zu heilen. Sie unterrichtet Ashtanga Vinyasa mit Hatha Yoga Einflüssen in Berlin.
Im Mai DIESEN Jahres (puh, damit kann man doch planen) gibt es auch ein Pop-Up Event in Berlin. Wir sind dabei! Ihr auch? Auf Facebook verlosen wir ein für euch 2 Tickets zum Preis von 1! Einfach unter dem Beitrag kommentieren und mitmachen.
Anastasia, warum hast du die Berlin Yoga Conference ins Leben gerufen und für wen ist sie gedacht?
Letzten Sommer war ich auf der Barcelona Yoga Conference und bei meiner Rückkehr nach Berlin ertappte ich mich dabei wie ich bedauerte, dass Berlin als Europas coolste Stadt so etwas nicht hat. Die meisten größeren deutschen Städte haben ein jährliches Yoga Event. In Berlin, der Hauptstadt, ist da eine große Lücke gewesen bisher.
Als ich mir die Berlin Yoga Conference vorstellte, wollte ich vor Allem etwas in hoher Qualität und einem Anspruch auf Authentizität erschaffen. Lehrreich, aber trotzdem für jede*n – also auch Menschen die nicht unbedingt bereits eine tägliche Yoga Praxis haben. Vielleicht sind sie einfach generell an einem gesunden Lifestyle interessiert und Techniken, die damit zusammenhängen. Egal of Anfänger oder Geübte – jeder soll auf der BYC etwas finden das Wert stiftet für das eigene Leben. Außerdem möchte ich einen Raum für Gemeinschaft schaffen. Ein Raum in dem Menschen sich miteinander Verbinden können basierend auf gemeinsamen Interessen, Werten und Zielen.
Warum glaubst du gab es in Berlin bisher kein Event dieser Art?
Ich weiss nicht, aber ich kann dir meine Vermutung verraten 🙂 Zum einen ist es ein ambitioniertes Event und es braucht viel Arbeit, Hingabe und Leidenschaft sowie eine große Portion Mut dafür. Ich habe mich mit einigen Personen im Vorfeld getroffen, die schon ähnliche Ideen wie die BYC hatten. Am Ende haben sie sich dagegen entschieden, weil sie vor der Menge an Arbeit und der Herausforderung zurückgeschreckt sind.
Ein anderer möglicher Grund ist mit einem Problem verbunden über das ich in Berlin häufig stolpere: die Yoga Szene hier ist sehr fragmentiert und gespalten. Es gibt zu viel Wettbewerb und nicht genügend Kooperation. Als ich 2013 anfing zu unterrichten haben ein Freund und ich den Berlin Yoga Teacher’s Club gegründet. Wir dachten die Lehrer würden vom Teilen ihrer Erfahrungen, Networking und einer nährenden Gemeinschaft profitieren. Das Projekt ist gescheitert. Genauso wie ein monatlicher Treff mit dem Namen „Berlin Yoga Club“, den wir durch eine Facebook Gruppe stützen wollten als Plattform für Austausch und mehr. Das ist ebenso gescheitert.
Von diesen beiden Erfahrungen und Versuchen die Community etwas enger zusammenzubringen habe ich viel gelernt. Ich tue alles was ich kann, mit all meiner Kraft um das Projekt Berlin Yoga Conference zum Erfolg zu führen. Zum Glück habe ich diesmal viel Unterstützung von großartigen Yoga Lehrer*Innen, Künstler*Innen, Organisationen und vielen anderen, die von dem Projekt genau so überzeugt sind wie ich.
Wie hast du die Lehrer für das Event ausgewählt?
Es war ein Mix aus Recherche, strategischer Planung und Ansprache diverser Personen. Ich habe einige persönliche Empfehlungen bekommen und herausgekommen ist eine Liste an Lehrer*Innen, die meine Erwartungen weit übertrifft. Sehr ausbalanciert und teilweise exotisch für Berliner Verhältnisse. Insgesamt spiegelt das „Line-up“ perfekt meine Vision und Ziele für das Projekt wieder. Lass mich dir sagen warum.
Es gibt eine Balance zwischen dynamischen, kraftvollen, physisch anspruchsvollen Yoga Stilen und den ruhigeren, nach Innen gekehrten, therapeutischen Typen und Methoden. Das Verhältnis von Deutschen zu nicht-Deutschen Lehrer*Innen ist 50/50. Sowohl traditionelle als auch moderne Stile halten sich die Waage im Programm. Ich habe außerdem darauf geachtet, dass bekannte „Yoga Stars“ und Newcomer, die sehr vielversprechend sind in einem ausgewogenen Verhältnis stehen. Selbst die Männer und Frauen Quote konnte ich relativ gut angleichen und so die Energien im Gleichgewicht halten.
Die Liste an Yoga Stilen ist untypisch für Berlin – so das Feedback bisher als Kompliment. Tatsächlich sind einige Stile wie z.b. Katonah Yoga hier noch kaum bekannt und haben auch keine Studios oder ähnliches. Dennoch gibt es eine große Auswahl an bekannten und etablierten Stilen.
Auf deinem Blog schreibst du, dass die Konferenz „ethisch geführt wird und sozialen Prinzipien gerecht wird“. Was heißt das genau?
Ein Event dieser Größe braucht natürlich eine Organisation und ein Business Model, um sich selbst zu tragen und nachhaltig zu sein. Mir war von Anfang an wichtig, die Business Seite mit einer sozialen Einstellung zu verbinden. Mir geht es bei dem Event nicht um den großen Gewinn, es ist ein Projekt aus Leidenschaft. Dennoch muss eine finanzielle Struktur geschaffen werden, die das Projekt erfolgreich macht und wiederholbar, indem die Reichweite und Größe kontinuierlich auf einem gesunden Level wächst.
Der sozialverantwortliche Aspekt hinter der BYC kommt in verschiedenen Wegen zum Ausdruck. Zum einen durch direkte Unterstützung von nonprofit Organisationen, die durch ihre Arbeit Wert in der Gemeinschaft stiften. Zum anderen durch das Engagement des Teams an Organisatoren und Lehrer*Innen, die als Beispiele für gewisse „yogische Werte“ einstehen und ein soziales Bewusstsein stärken.
Am Samstag, den 12.05.18 findet das erste Pop up Event in Berlin im Dock 11 statt. Was können die Besucher dort erwarten?
Das Pop-Up Event soll einen Vorgeschmack auf die Konferenz im Mai 2019 geben. Einige der Lehrer*Innen werden an diesem Tag da sein und Klassen, Workshops oder Talks anbieten. Sie geben einen Einblick in ihre Methodik und Herangehensweise beim Yoga Unterricht und der Praxis. Daneben wollte ich der Community einen Ort zum Zusammentreffen liefern. Einen Grund einen gemeinsamen Tag zu verbringen und sich kennenzulernen. Natürlich ist das Event auch eine Feier! Wir werden an diesem Tag den Ticketverkauf für die Berlin Yoga Conference starten und ein neues Berlin Yoga Projekt bei dem jeder mitmachen kann und Teil werden. Seid gespannt!
War es schwer Partner von dem Projekt zu überzeugen?
Ja und Nein. Es ist immer schwer potenzielle Partner von einem neuen Vorhaben zu überzeugen, das dann auch noch von einem normalen Yogi und nicht einem Yoga-Celebrity organisiert wird. Die ersten Rückmeldungen der größeren Namen gingen in die Richtung „zu teuer und riskant“. Gleichzeitig war das Potenzial des Projekts sehr leicht zu erkennen und es hat sich ein tolles Team zusammengefunden, um es mit der nötigen Unterstützung voranzutreiben. Wir denken langfristig.
Ich bin großer Fan von langfristigen Beziehungen. Menschen wirklich kennenlernen, sich umeinander kümmern, helfen und tun was nötig ist, um das Zusammenleben zu verbessern. Kollaboration an diversen Projekten sowie neue Chancen wahrnehmen und zusammen wachsen sind alles die Vorteile, die langfristige Beziehungen mit sich bringen. Ich respektiere alle Partner, egal ob groß oder klein, jeder trägt seinen Teil zum Gelingen dieses Projekts bei.
Social Media Links:
Einige Lehrer am Pop-Up Event am 12. Mai 2018:
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